
Drei Fans, ein Gedanke: St. Pauli ist die einzige
Möglichkeit
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Mike Glindmeier, Folke Havekost und Sven Klein begleiten
den Club vom Millerntor seit mehr als zwei Jahrzehnten
privat und professionell als Anhänger, Mitarbeiter und
Journalisten, mit Vergnügen wie mit Verdruss.
Ihre »Triographie« erzählt die Vereinsgeschichte anhand
bedeutender Spiele und Ereignisse und verschränkt die
Erfahrungen und Erlebnisse der Autoren zu einem
vielfältigen und spannungsreichen Bild des Mikrokosmos
FC St. Pauli. Der Club vom Kiez hat keine
Meisterschaften aufzuweisen, aber den Ruf als »etwas
anderer Verein«.
Er gilt als linksalternatives Korrektiv zum deutschen
Fußball-Konservatismus, als Anlaufpunkt kritischer Fans
aus ganz Deutschland, als stimmungsvolles Party-Zentrum
im Rotlichtviertel. Aufstiege und Abstiege, Euphorie und
Ernüchterung, hochtrabende Stadionpläne und die
Beinahe-Pleite 2003.
Ruhig ist es jedenfalls nie auf dem Kiez. Doch wie wurde
der Verein, was er ist? Wann brauchte es »zwei
Badelatschen für ein Halleluja«? Wieso galt einmal
»Jugend forsch« am Millerntor? Wie ergänzen sich Fußball
und Musik im Stadion? Glindmeier, Havekost und Klein
heften sich dem Phänomen FC St. Pauli an die Fersen,
stets auch zur erkenntnisfördernden Blutgrätsche bereit.
Ihr Buch ist eine nahe Beschreibung des Geschehens auf
und neben dem Platz und zugleich eine unkonventionelle
Liebeserklärung an den Verein. Sie beginnt 1991 am
Bahnsteig, der Zug nach Gelsenkirchen zum Abstiegsspiel
rollt ein. Und sie endet mit einer nicht besonders ernst
gemeinten Prognose über die glorreiche Zukunft des
Stadtteilvereins, der im Mai 2010 seinen 100. Geburtstag
feiert. Doch egal, was die Zukunft bringt, eines wird
deutlich: Der FC St. Pauli ist zwar ein Verein ohne
große Geschichte, aber mit vielen Geschichten.
Papyrossa-Verlag 2009 |